Du hast deinen Welpen bereits einige Zeit und ihr seid nun in deinen Augen „aus dem Gröbsten heraus“, habt gemeinsam schon so einiges auf die Reihe bekommen wie zum Beispiel die Stubenreinheit, den Vertrauensaufbau und ein paar Grundkommandos wie „Hier“, „Sitz“, „Platz“. Anfängliche Unsicherheiten sind soweit passé - Umwelteindrücke & Co sind kein Problem mehr und dein kleiner Freund sieht erwartungsvoll zu dir hoch, wenn ihr
gemeinsam unterwegs seid. Er freut sich über dein Lob und nimmt begeistert Belohnungen von dir an, wenn er etwas toll gemacht hat.
Du hast alles soweit wie möglich richtig gemacht. Dein liebvoller Umgang, die positive Gewöhnung an die Umwelt und das Lernen durch positive Bestärkung haben gut gefruchtet und du bist zu Recht stolz auf dein tierisches Familienmitglied. Das kleine Hundekind hat sich in nur wenigen Wochen an so vieles gewöhnt, sich dir eng angeschlossen und mit Freude Neues gelernt. Auch den Zahnwechsel hat dein Hund schon hinter sich gebracht und es scheint, als ob das Zusammenleben mit deinem süßen Kleinen immer einfacher und besser wird.
Dein Hundebaby ist ganz schön gewachsen in den letzten paar Wochen und legt auch an Gewicht rasant zu. Trotzdem findest du es irgendwie irritierend, dass er jetzt kein Welpe mehr sein soll, sondern bereits ab dem 5. Lebensmonat als Junghund gilt. Der kleine Schatz ist doch noch immer so ein verspieltes „Baby“ …
… und plötzlich ist „alles anders“ – was ist nur los mit meinem Hund?
Dein junger Rüde schnüffelt plötzlich ständig herum, hebt schon das Beinchen beim Pinkeln (wie süß und tollpatschig das anfangs aussieht) – zieht dann an der Leine nochmal zurück, wo er erneut das Bein hebt, du fliegst dabei an der Leine buchstäblich hinterher. Bei der Begegnung mit dem Nachbarsrüden, vor dem er vor kurzem noch großen Respekt hatte, motzt er diesen kräftig an und wirft sich pöbelnd in die Leine. Dafür winselt er immer mehr den Hündinnen hinterher und muss einfach überall schnüffeln.
Plötzlich erschreckt sich deine junge Hündin in Situationen, die sie bereits kennt und die ihr noch vor kurzem nichts ausgemacht haben. Sie bellt anscheinend „über Nacht“ Leute an, obwohl sie das bisher noch nie gemacht hat oder nimmt plötzlich bei einer Begegnung grundlos reiß aus.
Dein „eigentlich noch Welpe“ hört auf einmal nicht mehr auf dich, wenn du „komm“ rufst. Oder kommt auf dein Rufen, läuft aber vorbei bzw. dreht wieder um, obwohl ihr das positiv geübt habt und er vor kurzen noch so brav gefolgt hat? Bei bereits bekannten Übungen wird nicht mehr wie gewohnt freudig mitgearbeitet, sondern der Hund macht auf einmal irgendwelche Faxen, verwechselt Übungen oder verweigert diese auf einmal ganz inklusive deiner angebotenen Leckerchen? Dein vierbeiniger Liebling scheint plötzlich völlig durch dem Wind zu sein und sein Verhalten lässt sich für dich nicht mehr einschätzen oder erklären. Nun, dein Hund steckt in der Pubertät – er ist kein Welpe mehr, sondern ein pubertierender Junghund … ein PUBERTIER!
Dazu zuerst einmal 2 beruhigende Fakten für alle Junghundehalter/innen:
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das ist völlig „normal“ … auch, wenn einem das „so plötzlich“ veränderte Verhalten seltsam erscheint und man sich einige Verhaltensweisen des Hundes auf einmal nicht erklären kann, denn „Das hat er doch noch nie gemacht“.
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es geht wieder vorbei … ganz sicher! Auch wenn man manchmal schon am (Ver)zweifeln ist und den Eindruck hat, es wird alles nur noch schlimmer, statt besser – es geht wirklich vorbei und alles wird wieder „normal“. Gefragt sind Geduld, Fürsorge und Verständnis für diese schwierige Zeit in der bei deinem Tier nur Fragezeichen im Kopf sind.
In der Fortsetzung gibt es nähere Infos, WARUM sich junge Hunde in der Pubertät plötzlich so verändern können. Und auch einige Tipps, was zu beachten ist und wie man seinen Hund in dieser (auch
für ihn!) nicht so einfachen Phase unterstützen kann – damit sich dein Vierbeiner so stressfrei wie möglich vom Pubertier zum angenehmen erwachsenen Begleiter entwickeln kann.