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Neulich im Fernsehen – Gib endlich Ruhe!

Hier unser Vorschlag, wie Sie das auf freundliche Art und Weise erreichen können:

 

Die Ruhedecke, ein Ort der Entspannung zum Mitnehmen

 

Viele Menschen möchten ihre Hunde gerne in Restaurants oder in die Arbeit mitnehmen. Dies kann für einen Hund sehr anstrengend sein – viele Eindrücke prasseln auf den Hund ein und er muss viele (vielleicht unangenehme) Situationen gleichzeitig verarbeiten. Das kann zu Stressreaktionen führen, wie zum Beispiel dem Anbellen von Menschen und Hunden. Es ist kein Ausdruck dafür, dass der Hund die Führung übernehmen möchte oder er die Verantwortung in einer Situation hat – es ist ein Indiz dafür, dass der Hund überfordert ist. Hier zu strafen, ihn gar mit Dingen zu bewerfen, ist nicht nur fehl am Platz, sondern auch kontraproduktiv und tierschutzrelevant. Vielmehr kann eine gut aufgebaute Ruhedecke zu einem Ort der Sicherheit, des Entspannens, ein Stück zu Hause in stressigen Situationen werden.

 

Trainingseinheiten bitte kurz halten und über mehrere Male auf den Tag verteilen.

 

Damit der Hund seine Ruhedecke mit Entspannen verbindet, ist es wichtig, dass sie an einem Wohlfühlort aufgebaut wird und vom Hund mit Ruheaktivitäten, wie Kauen oder entspannten Kuscheleinheiten mit seinem Menschen verbindet.

 

Erstens Entspannen – Zweitens das selbständige Aufsuchen der Decke.

 

Zunächst wollen wir die Verknüpfung „Decke ist Entspannen“ lernen.

 

Hierzu wird eine Decke an einem bequemen Ort gelegt, am besten, wo auch Mensch angenehm sitzen kann. Wenn der Mensch sitzt, einer ruhigen Aktivität nachgeht (z.B. lesen, fernsehen), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich der Hund daneben auf die Decke legt. Liegt der Hund, wird das bestätigt (mit Click/Markerwort und Leckerli, ruhigem Streicheln – wenn der Hund das mag). Je weniger Sie tun (zumindest am Beginn des Trainings) desto leichter wird es Ihrem Hund fallen, sich zu entspannen und vor sich hin zu dösen. Mit der Zeit kommt dann Bewegung des Menschen dazu – wichtig ist hier, wollen Sie üben, dass der Hund länger liegt, bleiben Sie näher beim Hund. Sind Sie weiter weg, ist die Zeit, in der der Hund liegen soll, wieder kürzer. Bestätigung/Lob/Leckerchen bitte immer AUF der Decke! Und beenden Sie die Übungseinheit immer mit einem Auflösesignal (z.B. Auf) und danach mit einem Leckerli, das vom Hund wegfliegt und das er sich holen darf.

 

Nun darf der Hund noch das selbständige Aufsuchen der Decke lernen. Die Decke wird auf den Boden gelegt und Mensch stellt sich an eine Seite derselben. Ein Leckerli wird von der Decke weggeworfen. Am Rückweg wird der Hund über die Decke laufen. In dem Augenblick, in dem die Pfoten die Decke berühren, wird der Hund mittels Click/Markerwort bestätigt und es fliegt das nächste Leckerli. Eine gute Anleitung gibt es hier https://www.youtube.com/watch?v=ZjrJCdJqd4Y. Ein Signal (z.B. Decke) wird eingeführt, wenn der Hund bereits zuverlässig aus allen Richtungen seine Decke findet.

 

Die Verbindung der beiden Verhaltensweisen verläuft meist nebenbei, wenn der Hund die Decke wirklich zu Beginn als Ort der Entspannung kennenlernen durfte. Viele Hunde bieten schon während des „zur Decke laufen“-Trainings das Hinlegen selbständig an.

 

Bei gemeinsamem Tun sollte im Mittelpunkt stehen, Alltagssituationen so zu gestalten, dass der Hund sie mit Erfolg bewältigen kann. Trainingssituationen kann und soll man „stellen“. Im Alltag lässt sich leider Unangenehmes oft genug nicht verhindern.

 

Wählen Sie für die Ruhedecke stets einen Platz, an dem der Hund möglichst ungestört ist.

 

Überlegen Sie auch, ob Ihr Hund wirklich überall mitgehen muss und möchte. Ein gemeinsamer Spaziergang und dann ein ruhiges Schläfchen daheim ist vielleicht für den Hund angenehmer als ein überfülltes Lokal oder Einkaufszentrum.