Verreisen mit Hund will geplant sein!
Mit Kind und Kegel zu verreisen, braucht einige Vorbereitungen, so packen wir für uns und unsere Kinder meist alles Notwendige ein aber auch für unseren 4-beinigen Liebling sollten wir einiges bedenken.
Schließlich soll der Urlaub ja möglichst entspannt für alle verlaufen.
Tipps für die Reise mit dem Auto oder Camper
1.) Wassernapf und frisches Wasser in einer Flasche oder in einem Kanister, je nachdem wie groß der Hund ist. Wärme und Stress lassen den Hund schneller durstig werden.
2.) Mindestens alle drei Stunden sollte eine Pause für Mensch und Hund eingeplant werden, um aus dem Fahrzeug zu kommen, um sich die Beine zu vertreten. Auch unseren Hunden brauchen dies, denn
oft liegen sie lange in ihren Boxen und ein wenig Bewegung zwischendurch tut allen Mitreisenden gut.
3) Parken Sie nie Ihr Auto in der Sonne, wenn Ihr Hund im Auto kurz warten muss. Es dauert nur wenige Minuten bis aus dem Innenraum ihres Wagens ein Backofen mit über 70 Grad werden kann. Ihr
Hund könnte bei Überhitzung ganz schnell an einem Hitzschlag sterben.
4.) Füttern Sie Ihren Hund bitte 6 Stunden vor der Reise nicht, vielen Hunden wird bei der Autofahrt schlecht und sie erbrechen bei langen Autofahrten.
5.) Eine gute Sicherung im Wagen ist nicht nur Vorschrift, sie schützt alle Mitfahrenden im Falle eines Unfalles.
Ihr Hund reist sicher in einer geeigneten Box im Kofferraum.
Aber auch im Wohnmobil sollte ein Hund nicht ungesichert herumliegen. Auch gut gesichert im Geschirr, (Sie hängen sich ja den Sicherheitsgurt auch nicht um den Hals) auf der Rückbank, mit einem speziellen Anschnallsystem, welches im Handel zu erwerben ist.
Mag Ihre Fellnase die Box nicht, so gibt es für fast alle Autos stabile Gitter für den Kofferraum, die auch an den Rücksitzen montiert werden können.
REISEN MIT DER BAHN
Reisen Sie im normalen Abteil, braucht Ihr Hund einen Maulkorb. Dieser sollte so gut passen, dass Hecheln und ein guter Luftaustausch möglich sind, und der Hund auch ohne Abnahme des Maulkorbes trinken kann.
Mein Tipp für lange Bahnreisen, mieten Sie ein Schlafabteil und fahren Sie über Nacht. Hier haben Sie ausreichend Ruhe und Platz.
Für große Hunde zahlt man die Hälfte eines normalen Tickets. Hat Ihr Hund die Größe einer Katze, dann darf er in einer Hundetasche oder Box gratis reisen.
Auch bei Bahnreisen immer frisches Wasser und einen geeigneten Napf mitnehmen.
Flugreise mit hund
Vorab sollten Sie sich ganz genau bei der von Ihnen gewählten Fluglinie über die Richtlinien bezüglich der Mitnahme von Haustieren erkundigen.
Einige Rassen werden, von manchen Airlines gar nicht mitgenommen oder nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, (z.B. Hunde deren Nasen zu kurz sind, wie Mops oder Bulldoggen und andere
brachiocephale Rassen), denn solche Hunde bekommen auf Grund der Stresssituation schnell Atemnot; aber auch Listenhunde werden von manchen Flugunternehmen abgelehnt.
ALLGEMEINES:
Wiegt der Hund weniger als 8 kg, darf er mit Ihnen im Innenraum bei den Passagieren mitfliegen. In einer geeigneten Box wird er unter Ihrem Vordersitz verstaut.
Über 8 kg fliegt der Hund in einer Transportbox im Frachtraum mit. Dies bedeutet für den Hund puren Stress, denn hier ist der Turbinenlärm viel lauter als in der Passagierkabine. Außerdem wird es
im Frachtraum, sobald die Luken geschlossen werden, stockdunkel und Ihr Hund kann sich nicht mehr orientieren. Fragen Sie lieber doppelt nach, ob das Bordpersonal über Ihren Hund Bescheid weiß,
damit der Frachtraum klimatisiert wird.
Klären Sie schon bei der Buchung ab, wie Ihr Hund untergebracht wird. Lassen Sie sich alles auch schriftlich bestätigen. Am Reisetag selbst besprechen Sie sich unbedingt nochmals mit dem
Flugpersonal. Stellen sie sicher, dass der Hund ausreichend Sauerstoff bekommt und der Frachtraum ganz bestimmt klimatisiert ist, sonst besteht die Gefahr, dass Ihr Hund die Reise nicht überlebt.
Ich persönlich gebe einer Reiseform den Vorzug, bei der ich entweder meinen Hund ohne Stress mitnehmen kann oder ich organisiere eine geeignete Unterbringung während meines Urlaubs.
Eine Flugreise kommt für mich eher selten in Frage und wenn, dann nur ohne Hund.
EINREISEBESTIMMUNGEN
Egal welche Form der Reise Sie wählen, wenn es in ferne Länder geht, sollten Sie sich immer vorab über die Einreisebestimmungen der durchreisten Länder informieren.
Es könnte sonst zu Unannehmlichkeiten kommen und Ihr Liebling muss womöglich die Zeit in einer Quarantänestation an irgendeiner Grenze verbringen.
Der Urlaub wäre damit vermutlich für alle Beteiligten gelaufen.
Was gehört ins Hundeköfferchen?
Hier habe ich eine kleine Checkliste für das Reisegebäck Ihres Vierbeiners zusammengestellt:
- EU-Heimtierausweis (gültige Chipnummer, Impfungen je nach Reiseland, Identifikationsmerkmale Ihres Hundes, Bild im Ausweis)
- je nach Reiseland ein amtstierärztliches Zeugnis (die Bestimmungen in Ihrem Urlaubsland bzw. den Transferländern erfragen Sie z.B. bei den Autofahrerclubs.)
- Bei Flugreisen zusätzlich Vetcheck beim Tierarzt mit dem Vermerk "reisefertig" im Heimtierausweis Kopie der Haftpflichtversicherung
- Zug und Flugtickets
- Reisebox
- Futter
- Wasser (Flasche, Kanister)
- Napf
- Leine, Halsband/ Geschirr mit Hundemarke und Registrierungsmarke z.B Tasso
- Adresskapsel mit Heimat- und Ferienadresse, Ihrer Telefonnummer und der Ihres Quartiergebers, Campingplatzes etc.
- Reiseapotheke ( Sprechen Sie sich rechtzeitig mit Ihrem Tierarzt ab, was in diese Reiseapotheke gehört.) Wenn Ihr Hund besondere Medikamente braucht, nehmen Sie einen ausreichenden Vorrat mit.
- Liste von Tierärzten in der Ferienregion
- Maulkorb (In vielen Ländern ist ein Maulkorb vorgeschrieben, vor allem in öffentlichen Verkehrsmitteln, Gondeln, Fähren etc.)
- waschbare Hundedecke
- Hundehandtuch
- Spielsachen
Schönen Urlaub mit Hund wünscht Ihnen
Doris Böhm
Ganzheitlich orientierte Hundeverhaltenstrainerin
Assistenzhundetrainerin THL
Therapiebegleithundeprüferin des Messerli-Instituts
Fotos: pixabay
Anmerkung der VÖHT:
Die Blogtexte geben die individuelle Meinung und Herangehensweise der Autorin, des Autors wieder.