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Als der Beagle meine Welt auf den Kopf stellte

und dann war nichts mehr, wie es vorher war!

 

Mein Mann ist mit Hunden aufgewachsen & ich wollte immer einen Hund – 2011 haben wir uns diesen Traum erfĂŒllt und uns fĂŒr eine Beagle entschieden, weil die eine geschickte GrĂ¶ĂŸe haben und so lieb aussehen. Tja, genau nach diesen Kriterien sollte man sich einen Hund eigentlich nicht aussuchen und doch ich bin bis heute unendlich dankbar, dass wir uns genau fĂŒr diese wunderbare, meinungsstabile Rasse entschieden haben, denn nun darf ich dank Charly schon seit fast 10 Jahren meine Berufung leben.

 

Der kleine wilde Zwerg polterte in mein Leben und natĂŒrlich habe ich viel gelesen vorab, bekam weise RatschlĂ€ge von allen Seiten – gewollt & ungewollt, gut gemeinte und weniger gut gemeinte & immer wieder kam der Satz: „um Gottes willen ein Beagle, die sind so stur & laufen immer weg & erziehen kann man sie sowieso nicht“ und als ein Trainer dann meinte, dass ich keine gute Bindung zu meinem Hund hĂ€tte, war ich am Boden zerstört.

 

Ich war zu diesem Zeitpunkt in meinem Beruf im Tourismus nicht mehr glĂŒcklich und hab mich auf die Suche nach einer Ausbildung gemacht – ich wollte eigentlich immer TierĂ€rztin werden – und wurde beim Verein Tiere Helfen Leben fĂŒndig. Seit 2015 bin ich ganzheitlich orientierte Hundeverhaltenstrainerin und meine Charly hat zahlreiche Hunde als Welpentante gut ins Leben gefĂŒhrt, sie war die Beste bei unsicheren Hunden mit ihrer stets guten Laune & nichts konnte sie erschĂŒttern. Seit heuer ist sie in Altersteilzeit und hat mit einem 3-jĂ€hrigen Beaglebuben einer lieben Kundin einen wĂŒrdigen Nachfolger gefunden. Heute begleitet sie mich ab und an bei einem Socialwalk oder wir machen JagdspaziergĂ€nge mit alten Bekannten ;).

 

RĂŒckblickend habe ich ihr viel zu viel zugemutet, weil sie auch alles mitgemacht hat & ich damals noch nicht so weit war, zu erkennen, wann es genug ist.

Ganz wichtig ist, sich auch Hilfe von Kollegen zu holen, wenn man mit seiner eigenen „Weisheit“ am Ende ist – schließlich wird man beim eigenen Hund schon mal betriebsblind. Dank Rosee Riggs konnten wir rasch herausfinden, dass das plötzliche Anbellen anderer Hunde mit großen Schmerzen verknĂŒpft war & so wurde Charly 2016 nach einem Bandscheibenvorfall noch rechtzeitig operiert.

 

Gegenseitiges unterstĂŒtzen & reflektieren ist so unglaublich wertvoll & wichtig.

Und wenn man glaubt, man weiß schon sehr viel & kennt seinen Hund und macht fast alles richtig, so wird man immer wieder eines Besseren belehrt.

 

Eine weitere Fortbildung, die ich seit letztem Jahr mache, lĂ€sst mich nun noch feiner werden & meine Charly als das sehen, was sie ist, eine höchst kompetente HĂŒndin, die großartige Entscheidungen trifft, die ich zu 100% unterstĂŒtze und wir so noch viel entspannter durchs Leben gehen können. Wir sind nicht perfekt, das wollen wir auch gar nicht sein, denn perfekt ist langweilig – sich zu vertrauen, Spaß zu haben das zĂ€hlt.

 

Wir haben viel ausprobiert, manches war gut, anderes hat fĂŒr uns nicht gepasst und seit diesem Jahr weiß ich und das gilt nicht fĂŒr mein Leben mit meiner Charly sondern auch fĂŒr meine Arbeit mit den Menschen und ihren Hunden – lernt eure Hunde zu lesen, achtet auf eure Körpersprache, seid prĂ€sent, seid frech und wild und wunderbar, seid verlĂ€ssliche Partner und genießt die Zeit mit euren Hunden.

 

Sandra Kabinger

Ganzheitlich orientierte Hundeverhaltenstrainerin nach THL

 

www.vöht.at/sandra-kabinger/

www.spirits-of-life.at

Juhu BLOGPARADE!!!

Viele, viele HundetrainerInnen gibt es in der VÖHT, die viele, viele Hunde haben (hatten). Was liegt nĂ€her, als darĂŒber zu schreiben, was wir als HundetrainerInnen mit unseren Hunden erlebt, von ihnen gelernt oder ohne sie niemals gemacht hĂ€tten.

 

Also haben wir kurzerhand eine Blogparade ins Leben gerufen.

hundeTRAINERINNEN UND IHRE HUNDE

Foto: Sandra Kabinger

Anmerkung der VÖHT:

Die Blogtexte geben die individuelle Meinung und Herangehensweise der Autorin, des Autors wieder.

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