Sollten Sie erwägen, einen Hund zu adoptieren, schließen Sie beeinträchtigte Tiere bitte nicht gleich von vorneherein aus. Informieren Sie sich genau über die Ursachen und den erwarteten Verlauf der Behinderung.
Leider gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die zu einer Gehbehinderung führen können. Neben dem durch Unfälle hervorgerufenen Abtrennen ganzer Gliedmaßen oder deren Teile, kann es unter anderem auch durch Bandscheibenvorfälle, Rückenmarksinfarkte oder Tumore zu Problemen mit dem Bewegungsapparat kommen.
Genau wie auch beim sehbeeinträchtigten Hund kann dieses Handicap von Geburt an vorliegen oder erworben werden. Die meisten Hunde hören mit zunehmendem Alter schlechter. Umso wichtiger wird es, dass Ihr Hund Blickkontakt zu Ihnen hält beziehungsweise immer wieder aufnimmt. Haben Sie bereits vor Beginn der Hörschwäche viel mit Sichtzeichen gearbeitet, wird Ihnen der weitere Weg leichter fallen.
Wenn der eigene Hund erblindet oder man erwägt, einen blinden Vierbeiner zu adoptieren, stellen sich Unsicherheit und Fragen auf der Menschenseite ein. Wird das Tier je (wieder) frei laufen können? Wie erkennt es Hindernisse, ohne diese zu sehen? Wie werden andere Hunde auf es reagieren?
In jedem Fall bedarf es einer nötigen Anpassung an die neuen Anforderungen und Herausforderungen.
Vielleicht haben Sie ja selbst schon einmal versucht, mit verbundenen Augen ein Essensgericht zu erkennen, eine Flasche mit Drehverschluss nur mit einer Hand zu öffnen oder einem Gesprächsverlauf ausschließlich anhand der Lippenbewegungen zu folgen. Wie gut ist es Ihnen gelungen, mit diesem „Handicap“ zu schmecken, aufzumachen oder zu hören?